Die Ortschaft Mauls

Der Name „Mauls“ taucht erstmals in der Quartinusurkunde um 990 auf. Die Ortschaft liegt ca. 25 km südlich des Brennerpasses am orografisch linken Ufer des Eisacks auf 899 m Meereshöhe. Im Jahre 1271 wird erstmals Schloss Welfenstein erwähnt.

Die Ortschaft Mauls ist als Auffindungsort zweier römischer Denkmäler bekannt geworden: des Mitrassteines und des Quartinussteines. Die Pfarrkirche ist dem hI. König Oswald geweiht und wird 1329 erstmals erwähnt. Seit 1891 ist Mauls eine eigene Pfarrei. Bis zum Jahre 1928 war die heutige Fraktion Mauls eine eigene Gemeinde. Seither gehört sie zur Gemeinde Freienfeld.

Chronik der Musikkapelle Mauls

Die Musikkapelle Mauls zählt zu den ältesten Musikkapellen des Wipptales. Sie wurde im Jahre 1842 gegründet. Der erste Kapellmeister war der damalige Krustnerbauer Johann Salcher.

 

Aus der Brixner Chronik geht hervor, dass die Kapelle ihr 50-Jähriges Bestehen recht ausgiebig gefeiert haben soll und zwar unter folgendem Wortlaut: „Eine Jubiläumsfeier ist heute keine Seltenheit mehr. Aber dass eine Musikkapelle den fünfzigsten Jahrestag ihrer Gründung begehen, dass sie auf fünfzig Jahre ununterbrochenen Wirkens zurückblicken kann, wie die Musikkapelle von Mauls, das verdient öffentlich erwähnt zu werden...“.

 

Dass die Musikkapelle Mauls, mit einer kurzen Auszeit während des 2. Weltkrieges immer weiter bestanden hat, beweisen verschiedene alte Fotos, so aus dem Jahre 1908 beim Festumzug anlässlich der feierlichen Erhebung von Gossensaß zur Marktgemeinde, aus dem Jahre 1912, aus dem Jahre 1922 zum 80-jährigen Jubiläum, sowie aus den Jahren 1930 und 1939.

 

Nach dem 2.Weltkrieg bauten Jakob und Josef Hofer die Musikkapelle mit viel Energie und selbstlosem Einsatz wieder auf, und dazu das Zitat des Briefes an die Mitglieder der Musikkapelle Mauls:

"Dem Wunsche der Allgemeinheit nachzukommen, möchten wir wiederum die frühere Musikkapelle Mauls zusammenstellen, weshalb das frühere Komitee der Kapelle alle unten angeführten Mitglieder bittet, freudig und opferwillig in jeder Beziehung wieder mitzuwirken. Zugleich wird auch jeder einzelne der Mitglieder gebeten, jedes vorhandene Instrument sowie Noten, bzw. Marschbücher zu der am 8.12.1946 um 3 Uhr Nachmittag festgesetzten Versammlung im alten Probelokal -Rodererstube- mitzubringen.

 

Anlässlich der 125-Jahrfeier 1967 wurde auch die neue Vereinsfahne geweiht. Als Fahnenpatin fungierte Frau Katharina Stafler. Seit dem Jahre 1969 verfügt die Musikkapelle auch über ein Chronikbuch, in dem alle Begebenheiten notiert werden. Als Probelokale dienten anfangs die großen Stuben beim Roderer oder beim Joggile. Erst in den 50er Jahren wurde ein eigenes Probelokal auf das so genannte "Spritzenhaus" draufgebaut. Seit dem Jahre 1989 hat die Kapelle ihr neues Probelokal im „Haus der Dorfgemeinschaft“ untergebracht. Im Jahre 1990 wurde das „Haus der Dorfgemeinschaft“ eingeweiht und so begannen die Feierlichkeiten im Jahre 1992 zum 150-jährigen Bestehen der Musikkapelle mit dem 1.Jubiläums- und Frühjahreskonzert. Seitdem könnte man sich das Frühjahrskonzert, das jährlich am Pfingstsonntag stattfindet, nicht mehr wegdenken.

 

Erwähnenswert sind auch die schon über 30 Jahre bestehenden Freundschaften mit den Musikkapellen Wildpoltsweiler und Rohrdorf aus dem Allgäu. Sie werden immer wieder durch Besuche und Gegenbesuche aufgefrischt, gefestigt und gepflegt.

Die Tracht

Die schmucke Tracht wurde vom Schlossherrn zu Welfenstein, Prof. Edgar Meyer im Jahre 1908 entworfen und gestiftet. Sie wird hauptsächlich in den Sommermonaten bei feierlichen Anlässen und Ausrückungen getragen. Bei kleineren Anlässen und besonders im Winter wird die „Schützentracht“ getragen. Es ist die Tracht der damaligen Schützen von Mauls.